Rechtecksiebmaschinen
Die Arbeitstiere unter den Siebmaschinen
Große Mengen an Schüttgut, naß und mit Waschbebrausung oder trocken, sieben sie im 24/7 Modus zuverlässig ab. Ein- oder Mehrdecker - mit Sieben untereinander angeordnet oder in Folge. Diese robusten Maschinen finden Anwendung z.B. in der Düngemittelindustrie, im Recycling oder Steine & Erden. Ihre kleinen Vettern arbeiten z.B. im Kunststoffbereich oder in der Chemie und sieben kleinere Mengen mit hoher Präzision ab.
Hier Beispiele für unterschiedliche Typen:
Kleinsieb
Das Kleinsieb ist eine besonders kompakte Ausführung eines Schwingsiebes, das mit nicht wie üblich mit Unwuchtmotoren sondern mit Magnetantrieb JD ausgerüstet ist. Als Linearschwinger werden diese Siebe bei der Absiebung von Kunststoffgranulaten – für Stranggranulate wie auch für Unterwassergranulate - verwendet und darüber hinaus auch in der Lebensmittelindustrie und vielen weiteren Industriebereichen eingesetzt.
Die geklemmten Siebtröge und die einfache Bauform ermöglichen eine schnelle und gründliche Reinigung beim Produktwechsel. Durch die dazugehörige Thyristorsteuerung wird die Schwingweite optimal auf das Siebgut abgestimmt. Die Kleinsiebe sind als Ein- und Zweidecker verfügbar und können zur Grobgut-/Überlängen- und/oder zur Feingutsiebung eingesetzt werden. Standardmäßig werden die Kleinsiebe im Werkstoff 1.4301 mit glasperlengestrahlter Oberfläche ausgerüstet. Zur Grundausstattung gehört eine einlaufseitige Teilabdeckung mit Einlaufmanschette.
Kreisschwingsiebe
Kreisschwingsiebe werden eingesetzt für die Vor- oder Endklassierung rieselfähiger mittel- bis grobkörniger Schüttgüter. Die Grundbewegung dieser Siebmaschine ist gekennzeichnet durch eine Kreisbewegung. Ausgeführt mit einem Neigungswinkel von in der Regel 10° bis 30° lassen sich die Optima an Durchsätzen für nahezu jeden erdenklichen Anwendungsfall einstellen. Die Variierbarkeit des Siebbelages als Lochplatte, Polyurethan-Siebdeck oder Maschengewebe erhöht die Vielseitigkeit des Einsatzes von Kreisschwingern weiterhin.
Um die Freihaltung des Siebbelages auch unter schwierigen Siebbedingungen zu ermöglichen können unter den Siebgeweben spezielle Klopfeinrichtungen eingesetzt werden. Grundsätzlich erhalten die Siebmaschinen einen Aufgabeboden und falls erforderlich eine oder mehrere Fallstufen, um eine Produktumwälzung zu erzielen. Kreisschwingsiebe können mit bis zu drei übereinander liegenden Siebdecks ausgeführt werden. Als Antriebseinheiten stehen je nach Ausführung und Größe der Siebmaschinen die bewährten Unwuchtmotoren, fettgeschmierte Wellenantriebe oder für höchste Belastungen ölgeschmierte Erregerzellen zur Verfügung.
Spannwellensiebe
Zur Siebung von siebschwierigen und inhomogenen Produkten bedarf es einer speziellen Siebtechnik. Diese arbeitet nahezu verstopfungsfrei und lockert die Produkte entsprechend auf, damit eine Feinkornabtrennung möglich ist. Dies können konventionelle Siebmaschinen in der Regel nicht leisten – deshalb kommen hier Spannwellensiebe zum Einsatz. Typische Trennschnitte liegen im Bereich zwischen 0,5 bis 40 mm.
Die Spannwellensiebe basieren auf einem Resonanzsystem, bei dem der innere Siebrahmen als Reaktion auf den direkt erregten äußeren Siebkasten zu einer Relativbewegung als Grundlage für den Maschinengrundkörper angeregt wird. Flexible Polyurethan-Siebmatten, die jeweils einseitig mit dem Grundkörper und dem Rahmen verbunden sind, werden somit gespannt und wieder entlastet. So können Beschleunigungswerte bis zu 50 G auf dem Siebdeck erreicht werden.
Die neu konzipierte Schubgummiverlagerung in Kombination mit Aluminiumtraversen ermöglicht höhere Schwingweiten und Beschleunigungswerte als bei herkömmlichen Spannwellensieben.
In dieser Bauweise ist auch eine Mehrdeckausführung mit Spannwellendeck in Kombination mit konventionellen Siebbelägen im Oberdeck problemlos möglich. Je nach Bedarf und Einsatzgebiet können alle verfügbaren Siebdecksysteme von Drahtgeweben bis zu Lochplatten, Stangensiebe oder auch PU-Stecksystemen eingesetzt werden.
Stangensiebe
Schüttgüter mit Feinanteilen, die auf konventionellen Siebböden durch Anhaftungen von Staubpartikeln den Siebboden zusetzen, können mit Stangensieben Sieben wartungsfrei gesiebt werden.
Einseitig in Traversen vergossene Stahlstangen mit unterschiedlichen Gewichten werden vom Schwingsieb in Transversalschwingungen versetzt. So befreien sich die Siebspalten selbst von Steckkorn und Materialanhaftungen. Bauliche Maßnahmen am Ende der Stangen verhindern unzulässige Amplituden. Die Bauform als Kreis- oder Linearschwinger erweitert die Einsatzmöglichkeiten. Das System hat sich mit Run-of-Mine-Produkt und einer Rate von 30.000 t bereits bestens bewährt.
Mogensen Sizer
Das Mogensen-Sizersystem präsentiert sich als eine fortschrittliche Lösung, bestehend aus 2 bis 6 aufeinander gestapelten Siebdecks mit variierenden Neigungen und abnehmenden Maschenweiten nach unten. Die leicht zu wartenden Siebbeläge sind geschickt in einem kompakten Gehäuse platziert und werden mittels Motorvibratoren oder Richterreger in präzise Schwingungen versetzt.
Die Funktionsweise ist äußerst effizient: Feineres Material findet sofort seinen Weg durch die groben Maschen der oberen Decks, während gröberes Material geschickt aus dem Materialfluss herausgesiebt wird. Die Neigung der Siebbeläge führt dazu, dass die Öffnungen eine ähnliche Wirkung wie kleinere Maschen erzielen. Diese intelligente Konstruktion ermöglicht größere Maschenweiten im Vergleich zu herkömmlichen Flachsieben, ohne dabei die Trennschärfe zu beeinträchtigen.
Fingerkaskadensieb
Für die Vorklassierung in Recyclinganlagen werden zunehmend für siebschwierige Produkte Kaskadensiebe eingesetzt, deren Vorteil im verstopfungsarmen Sieben und gleichzeitigem Austrag der Langteile in den Siebüberlauf liegt.
Das Fingerkaskadensieb arbeitet auf Basis eines Kreischwingsiebes mit überdurchschnittlichen Beschleunigungswerten, die durch einen Wellenantrieb erzeugt werden. Durch die hohen Beschleunigungswerte zusammen mit dem konisch öffnenden Fingersiebsystem in kaskadenförmiger Anordnung wird zum einen eine Materialauflockerung auf dem Siebdeck und zum Anderen ein nahezu verstopfungsfreies Sieben erreicht. Für beste Siebergebnisse sind die Fingerkaskadensiebe mit einem Aufgabeboden zur optimalen Produktverteilung und zusätzlichen Umwälzstufen ausgestattet.
Der Arbeitsbereich liegt bei Trennschnitten von 25 – 200 mm.