Sichten und Trennen
Stationäre Sichter
Bei diesen Maschinen wird das Sichtgut in einem Gegenstrom gefördert, der Leichtgut von Schwermaterialien trennt. Die für die Trennung erforderliche Luft durchströmt den Sichterkanal von unten nach oben. Die leichten Partikel werden vom Luftstrom mitgerissen. Die schweren Partikel fallen gegen den Luftstrom nach unten. Sie werden am Sichterfuß ausgetragen. Es gibt Zick-Zack-Sichter oder Kegelsichter - die Systeme können auch in geschlossenem Luftkreislauf ohne Abluft gefahren werden. Der Sichterraum ist dabei so konstruiert, dass sich das aufsteigende Leichtgut und das herabfallende Schwergut nicht gegenseitig behindern.
AirVibe
Der JOEST AirVibe dient vorwiegend zur Trockensortierung von groben Schüttgütern mit einer Korngröße bis 300mm aus dem Recyclingbereich. Dabei werden die Materialgemische aufgrund unterschiedlicher Feststoffdichten, Formen und Oberflächen in die jeweilig gewünschten Stoffgruppen sortiert. Mit dieser Sortiertechnologie sind neue Wege in der Aufbereitung möglich, da durch die Kombination aus Querstromsichtung und ballistischer Sortierung sehr hohe Trennschärfen möglich sind.
Der AirVibe wird mittels JOEST-Vibrationsmotoren in eine gerichtete Schwingung versetzt. Diese sorgt u.a. für Materialtransport und -verteilung auf dem Aufgabeboden. Damit wird der gesamte Materialstrom an der Abwurfkante des Zuführbodens durch eine darunter angeordnete Luftdüse erfasst. Leichte Stoffe wie zum Beispiel Folien, Papier und Kartonagen werden in den Expansionsraum des AirVibe geblasen und auf der Leichtgutseite ausgetragen. Schweres und rolliges Material fällt unmittelbar in den Schwergutaustrag nach unten. Die mittelschweren Teilchen, die aufgrund von Form und Größe nicht über die erste Luftdüse gesichtet werden können, prallen auf ein verstellbares Trennblech. Vor allem flächige und griffige Teile werden auf dem Trennblech durch die gerichtete Schwingung nach oben in den Expansionsraum gefördert. Beim AirVibe erfolgt am Ende eine erneute Querstromsichtung.
Trenntisch
Geeignet sind alle oberflächentrockene, rieselfähigen Schüttgüter mit einer Korngröße bis ca. 10mm. Entscheidend für die Sortierung ist der relative Dichteunterschied, aber auch die Teilchenform und Teilchengröße.
Das Sortiergut wird über eine mitschwingende Produktaufgabe über die gesamte Maschinenbreite verteilt aufgegeben. Über eine stufenlos einstellbare Sichtungsklappe werden sehr leichte Teilchen direkt zum Leichtgutaustrag befördert, wodurch ein effektiverer Setzprozess ermöglicht wird. Durch die kombinierte Wirkung der Vibration des Tisches und die von unten luftdurchströmte Siebplatte wird die Reibung der Partikel untereinander weitgehend aufgehoben.
Es bildet sich eine Setzschicht, die sich ähnlich einer Flüssigkeit verhält. Die schweren Teilchen sinken in dieser ab, während die leichten Teilchen nach oben “aufschwimmen”.
Der Trenntisch ist ansteigend ausgeführt. Die absinkenden schwereren Körner werden durch die in Richtung Steigung gerichtete Vibration zum höheren Austrag transportiert und dort durch eine stufenlos einstellbare Rückspülklappe nachgereinigt. Die oben schwimmenden leichteren Teilchen folgen dem Gefälle in Richtung Leichtgutseite nach unten und werden über ein Wehr ausgetragen. Die staubhaltige Abluft des Trenntisches wird zu einer Filteranlage geführt und dort gereinigt.
K-Sichter
Der K-Sichter wird oberhalb der Aspirationshaube von dem JOEST Trenntisch zur Vorabscheidung von sehr leichten Produkten installiert. Das Aufgabematerial wird über eine Schwingförderrinne oder Dosierrinne dem K-Sichter zugeführt. Die Schwingförderrinne dient zur Produktverteilung über die gesamte Sichterbreite und verhindert gleichzeitig durch Gummivorhänge, dass zusätzliche Luft in den Sichter einströmen kann.
Das Produktgemisch gelangt so in die Sichterzone und wird nach dem Querstrom- und Gegenstrom-Sichtungsverfahren in Leichtgut und Schwergut getrennt. Das Ultraleichtgut wird an einem Aspirationsstutzen abgesaugt. Das Schwergut gelangt in den Trenntisch und wird wiederrum in Leicht- und Schwergut getrennt. (Siehe Beschreibung Trenntisch). Die Prozessluft des Trenntisches wird für die Sichtung genutzt, die Einstellung erfolgt über eine Klappe innerhalb des K-Sichters.